KULTUR und  LEBEN
PLATTFORM ZUM WEITERDENKEN


Leben

Reden wir an dieser Stelle ein wenig über das Leben, über unsere Gesellschaft und Zukunft, über drei grundsätzliche Fragen, die wir uns stellen müssen: Ist alles tatsächlich so wie es auf den ersten Blick scheint? Was könnte sich aus dem, was heute bereits rund um uns erkennbar ist, entwickeln, in unserem Leben bevorstehen? Wie kann ich, soll ich mein Leben gestalten? Hier finden sich Denkanstöße, keine Lehrmeinungen, keine Feststellungen aus Expertenwissen heraus, sondern ganz einfach Beiträge, die zum Nach- und Weiterdenken anregen sollen.


15.01.2020

Von Worten und Taten

Geschichte und Gegenwart zeigen uns leider immer wieder, dass selbst die angeblich aufgeklärte Gesellschaft vor Dogmatismus und Totalitarismus nicht gefeit ist. Und wenn wir uns umsehen, merken wir, dass die „Verantwortungsträger“ des 21. Jahrhunderts dabei sind, ethischen Grundsätzen, abgesehen von Sonntagsreden, in der Realität keine Priorität einzuräumen.

Seien wir also realistisch. Unser kulturelles und gesellschaftliches Selbstverständnis sieht sich derzeit von vielen Seiten in Frage gestellt: Menschen, die Religion mit Terrorismus und Kriminalität verbinden, Verletzung der Menschenrechte nicht nur in der Dritten Welt, wirtschaftliche und soziale Krisen in immer größerem Ausmaß, totalitäre Bestrebungen durch demokratisch gewählte Politiker auch in Europa. Dazu – erst ein paar Jahre ist es her – zwei Politiker, die den Friedensnobelpreis nicht für ihre bereits geleisteten Bemühungen um die Menschlichkeit erhalten haben, sondern als Versuch, ihnen Hilfe zur Durchsetzung ihrer Vorhaben zu geben, die dann doch ganz anders ausgesehen haben.

Zu dieser Wirklichkeit der Gegenwart gehören ebenso schon seit Jahren, und mittlerweile aus den Medien verschwunden, Soldatenkinder in Afrika und Massenvergewaltigungen von Frauen und Mädchen, aber auch politisch indirekt gerechtfertigte Anarchie als pseudodemokratischer Zustand etwa in Afghanistan, im Kongo, in Libyen oder in Somalia.

Genug der Beispiele. Mit einem Satz: Da stimmt schon Vieles nicht mehr zusammen. Edle Worte einerseits, keine Taten andererseits.

Was tun wenn man Jemand ist, der eigentlich eine „bessere Welt“ rund um sich erwarten möchte? Ich gebe zu, man hat’s nicht leicht, hier wirklich etwas bewirken zu können. Eines geht aber doch, denn Jeder, der sich irgendwie ethischen und humanitären Prinzipien verpflichtet fühlt, ist schließlich gefordert – eine „Politik der kleinen Schritte“ zu versuchen. Zum Beispiel hehre Ideen der Menschlichkeit nicht bloß als Diskussionsbeitrag wortreich irgendwo einzubringen, sondern sie im eigenen Umfeld auch durch sein Handeln zu beweisen. Im Alltag, gegenüber den Nächsten. Nicht viel, werden Manche denken. Aber ein Anfang.

gerfri - 14:02 @